Die Firma VILLIGER Söhne AG ist ein urschweizerisches Unternehmen – doch wie auch bei anderen für die Schweiz typischen Produkten wie Schokolade oder Goldbarren sind wir auf Rohstoffe und Zwischenprodukte aus ganz anderen Erdteilen angewiesen. So haben wir nicht nur in der Schweiz und in Deutschland Produktionsstandorte, sondern unter anderem auch im 11’800 Kilometer weit entfernten Indonesien. Genauer gesagt am Rand der Stadt Jember auf der Insel Java, ca. 200 Kilometer südöstlich der Millionenstadt Surrabaya. Da stellt man sich natürlich die Frage «Weshalb betreibt VILLIGER eine Fabrik auf der anderen Seite des Globus?»

Dies hat mehrere Gründe. Eines der wichtigsten Argumente ist, und das ist auf den ersten Blick etwas verwunderlich, um unnötige Transporte zu vermeiden. Indonesien ist ein wichtiges Anbaugebiet für ganz bestimmte Tabaksorten. Der dort wachsende Tabak eignet sich besonders gut für die Deckblätter von maschinell gefertigten Zigarren und Zigarillos. In unserer indonesischen Produktionsstätte fertigen wir diese Deckblattzuschnitte, und zwar mitten im Anbaugebiet. Durch die kurzen Transportwege vom Tabakbauer bis in unsere Produktion bleibt dadurch die Qualität der empfindlichen Blätter entsprechend hoch. Dank den grossen Produktionsmengen – etwa eine halbe Milliarde Zuschnitte pro Jahr – erfolgt der Weitertransport in unsere europäischen Fabriken sehr effizient mittels Seefracht.

VTI

Der indonesische Tabak hat eine interessante Geschichte: Ende des 16. Jahrhunderts gelangte die Tabakpflanze durch niederländische Seefahrer in diesen Teil der Erde. Durch die mächtige Niederländische Ostindien Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie, die erste Aktiengesellschaft der Welt) konnten die Niederländer nach und nach ein regelrechtes Tabak-Imperium aufbauen und der sogenannte «Java-Tabak» erhielt in aller Welt grosse Beliebtheit.

Wir beschäftigen bei VILLIGER in unserem Werk in Jember im Drei-Schicht-Betrieb rund 1’000 Mitarbeitende. Die so wichtige Wertschöpfung findet also vor Ort statt, wo die einheimische Wirtschaft und die Bevölkerung davon profitiert – dies ist ein weiterer wichtiger Grund für diesen Standort. Der südostasiatische Inselstaat Indonesien, das bevölkerungsmässig viertgrösste Land der Welt (17'000 Inseln mit 270 Mio. Einwohnern), besticht mit vielen unterschiedlichen faszinierenden Facetten und ist ein Schmelztiegel von Kulturen und Lebensgewohnheiten. Man ist als Besucher immer wieder angetan von den offenen, sehr freundlichen und engagierten Menschen, ebenso von ihrem fundierten Wissen im Bereich Tabakanbau und seiner Verarbeitung. Das indonesische Klima ist tropisch mit meist für uns hohen Temperaturen und besonders in der Regenzeit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit.

Fabrik

Aber wie wird aus einer Tabakpflanze nun ein Deckblatt für eine Zigarre? Vereinfacht gesagt, funktioniert dies folgendermassen: Als erstes werden die geernteten und getrockneten Tabakblätter fermentiert und zu kleinen Bündeln zusammengebunden. Diese Bündel werden für die Lagerung und den Transport getrocknet und flachgepresst. In dieser Form erhalten wir den Tabak für die Deckblätter von unseren Lieferanten. Die fermentierten und trockenen Blätter werden nun mithilfe verschiedener Methoden – etwa einer Dampfkammer – wieder befeuchtet. So erhalten die Blätter nicht nur ihren charakteristischen Tabakgeruch zurück, sondern auch eine geschmeidige Textur, welche an dünnes Leder erinnert. So können die Tabakblätter weiterverarbeitet werden. Die grossen Blätter werden nun von unseren Mitarbeitenden auf speziellen Maschinen auf das gewünschte Format gestanzt. Eine anspruchsvolle Aufgabe, denn es dürfen keine störenden Blattschäden oder zu dicke Rippen im Deckblattzuschnitt vorhanden sein. Gleichzeitig soll der Ausschuss des wertvollen Rohstoffs so gering wie möglich sein. Es ist also entscheidend, aus einem Tabakblatt so viele Zuschnitte wie möglich auszustanzen. Diese Zuschnitte werden hintereinander auf eine Träger-Rolle (Bobine genannt) platziert und aufgewickelt. Die gute Qualität der Deckblattzuschnitte ist absolut entscheidend, nicht nur für die effiziente weitere Verarbeitung, sondern auch für die visuelle Erscheinung und den Geschmack der daraus in der Schweiz und Deutschland gefertigten Zigarren. Deshalb findet nach jeder Fertigstellung einer Bobine eine Qualitätsprüfung durch unsere Experten statt. Schliesslich werden diese Rollen tiefgekühlt und per Schiffsfracht nach Europa transportiert. Dort werden die zugeschnittenen Deckblätter maschinell zu fertigen Zigarren und Zigarillos weiterverarbeitet und in die ganze Welt verschickt.

Bobine

Das Werk «Villiger Tobacco Indonesia» existiert seit der Jahrtausendwende und ist für die VILLIGER Gruppe von zentraler Bedeutung. Der Betrieb ist ein wichtiger Lieferant für unsere Produktionsstandorte in der Schweiz und in Deutschland. Mit den Deckblattzuschnitten aus Jember werden unsere feinen Zigarren überrollt. Zusammen mit dem sog. Wickel bildet das Deckblatt somit die eigentliche Zigarre und beeinflusst die Optik und den Geschmack massgeblich. Daneben ergänzt das Werk in Indonesien unsere europäischen Werke, indem es bei Bedarf einzelne Produkte der maschinellen Zigarrenproduktion gleich selbst überrollt und fertigt.

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