Schon vor der Entdeckung Amerikas wurde in Europa geraucht – aber der Tabak kam erst mit den Seefahrern nach Europa. Amerikas Ureinwohner nutzten Tabak als Heilmittel, für Rituale und den Handel. Und auch damals schon konsumierten die indigenen Völker den Tabak nicht nur als Rauch durch den Mund.

Viele grosse Seefahrer wie, Amerigo Vespucci, Ferdinand Magellan oder Pedro Álvares Cabral, beanspruchten die Entdeckung des Tabaks für sich. Doch von der ersten belegten Begegnung europäischer Seefahrer mit Tabak erzählt Christoph Kolumbus im November 1492.

Tabak schenken und Rauch trinken

Während die exakte Herkunft des Tabak-Rauchens unbekannt ist, wissen wir heute, dass in Südamerika bereits seit Jahrtausenden Tabak geraucht wird. Als Christoph Kolumbus 1492 bei seiner vermeintlichen Reise nach China auf einer Bahamas-Insel landet, wird er von der einheimischen Bevölkerung unter anderem mit Tabak beschenkt. Was es mit den getrockneten Blättern auf sich hat, verstand Kolumbus aber erst, als er bei seiner Weiterfahrt nach Cuba zwei Besatzungsmitglieder auf eine Expedition ins Landesinnere entsendet. Denn auf ihrer Rückreise trafen die beiden auf eine Gruppe von Einheimischen mit einem «Feuerband in der Hand und Kräutern, deren Rauch sie tranken», wie Kolumbus am 06. November 1492 in sein Logbuch schreibt.

Heilmittel, Rituale und Handel

Zunächst hielt der italienische Seefahrer die Beobachtungen für primitives Brauchtum. Doch dann erfuhr er, dass der Tabak für die Eingeborenen einen vielseitigen Nutzen hatte:

  • Die gerollten Blätter wurden bei Festen und religiösen Zeremonien geraucht. So war das Rauchen in gewissen Kulturen zunächst den Priestern vorbehalten, weil der Rauch als Weg betrachtet wurde, mit den Göttern oder den Ahnen in Verbindung zu treten.
  • Später begannen auch Stammeshäuptlinge, zu speziellen Anlässen Tabak (in Pfeifen) zu rauchen, wie beispielsweise bei der Unterzeichnung von Friedensbündnissen.
  • Tabak – oft zusammen mit anderen Kräutern – war aber auch ein beliebtes Heilmittel. Manche Kräutermischungen riefen sogar eine halluzinogene Wirkung hervor.

Weil die indigene Bevölkerung Amerikas die Tabakblätter in kleinen Beuteln bei sich trugen, wurden sie auch als Handelsware sehr geschätzt. Und die europäischen Seefahrer und Siedler machten sich diese Tradition bald selbst zu eigen. Mit den Seefahrern gelangt der Tabak zuerst in die nordamerikanischen Kolonien und dann nach Europa. Aber erst 1520 – 14 Jahre nach Kolumbus’ Tod – werden die ersten Tabaksamen nach Europa gebracht. Mehr zur Tabak- und Zigarren-Geschichte unter Zigarren Geschichte und Bock-Zigarren.

Kauen, schnupfen rauchen

Tabak wurde schon damals nicht nur geraucht. Und der Kautabak war auch keine Erfindung von coolen Western-Helden. Die europäischen Siedler trafen bereits lange vor Sitting Bull an der Nordküste Südamerikas auf Einheimische, die Tabakblätter in Verbindung mit Kalk kauten. Auf karibischen Inseln wurde ein Puder mit 50% Tabakanteil geschnupft und im heutigen Guyana (nördliches Südamerika) wurde Tabak zu einer Flüssigkeit verkocht. Auch auf Urformen von Zigarren stiessen die frühen Eroberer Amerikas. So wurden in Brasilien, Zentralamerika und auf den Karibik-Inseln kleine zusammengerollte Tabakblätter, umwickelt von grossen Blättern, geraucht. In Mexiko wurde zerkleinerter Tabak in Schilfröhrchen gestopft. Und in Nordamerika gab es Pfeifen aus Ton, Holz, Stein, Schildpatt oder Silber.

Taíno – unschuldige und liebenswürdige Ureinwohner

Die Ureinwohner, auf die Christoph Kolumbus 1492 auf den Bahamas und Cuba traf, waren die Taínos – ein zu den Arawak gehörendes indigenes Volk. In seinem Bordbuch beschreibt Kolumbus die Arawak als «unschuldig und von einer solchen Freigiebigkeit mit dem, was sie haben, dass niemand es glauben würde, der es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Was immer man von ihnen erbittet, sie sagen nie nein, sondern fordern einen ausdrücklich auf, es anzunehmen und zeigen dabei so viel Liebenswürdigkeit, als würden sie einem ihr Herz schenken.» Doch dieses liebenswürdige Volk ereilte ein trauriges Schicksal. Denn bereits 100 Jahre nach der Entdeckung durch Kolumbus waren die Arawak durch Sklaverei und eingeschleppte Krankheiten auf Hispaniola beinahe ausgestorben.

Lavendel, Pfeifen und Nasen

Wie bereits erwähnt starb Christoph Kolumbus 1506 und erlebte nicht mehr, wie der Tabak Europa und die ganze Welt eroberte. Doch schon vor der Entdeckung Amerikas und des Tabaks wurde in Europa geraucht, z.B. Hanfsamen oder Lavendel. Und während sich Historiker darüber einig sind, dass Tabak ursprünglich aus Amerika stammt, ist es durchaus möglich, dass die Chinesen die Pfeife erfunden haben. Erwiesen ist, dass die Asiaten schon lange vor dem Christentum rauchten – jedoch nur Kräuter und keinen Tabak. Denn Tabak wuchs vor der Entdeckung Amerikas 1492 nirgendwo sonst als in Amerika.

Tabak kann man nicht nur durch den Mund rauchen. So dürfte den meisten Zigarren- und wohl auch Pfeifenliebhabern nicht bekannt sein, was der Historiker Daniel Boorstin zu den ersten Beobachtungen von Kolumbus zum Tabak-Rauchen ergänzte: «Die lange Zigarre, die sie mit sich führten, pflegte bei jedem Halt von kleinen Jungen wieder angezündet zu werden, die das Feuer trugen, um dann bei jedem Mitglied der Truppe herumgereicht zu werden, das ein paar Züge durch die Nase nahm. Nach dieser entspannenden Pause setzten die Taíno ihre Reise fort.»

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