Durch das Lagern von Zigarren kann man den Rauchgenuss verbessern, aber ihn auch zerstören. Erfahren Sie, warum das richtige Lagern von Zigarren so wichtig ist, worauf Sie achten müssen und wie Sie ausgetrocknete Zigarren vielleicht noch retten können.

Bis in die 1980er-Jahre propagierten Zigarren-Experten für die Zigarren-Lagerung noch eine Luftfeuchtigkeit von 65 bis 75% bei einer Temperatur von 22 bis 25 Grad Celsius. Während sich die empfohlene Luftfeuchtigkeit mit rund 70% gleich wenig verändert hat, ist die optimale Temperatur auf 20 bis 22 Grad gesunken. Aber warum sind Luftfeuchtigkeit und Temperatur für die Zigarren-Lagerung so wichtig?

Zigarren-Lagerung: Temperatur und Feuchtigkeit sind entscheidend

Die richtige Temperatur und Feuchtigkeit sind für den Genuss einer Zigarre enorm wichtig und weil Zigarren bei falscher Lagerung rasch an Qualität verlieren, können Sie dank der richtigen Lagerung nicht nur Zigarren-Leben retten, sondern sich auch viel Geld ersparen. Werden Zigarren nämlich bei einer Luftfeuchtigkeit von über 72% gelagert, beginnen sie zu schwitzen und das Deckblatt erhält einen öligen Glanz. Zudem können solche Zigarren aufquellen und das dünne Deckblatt kann einreissen. Im schlimmsten Fall kann sich sogar Schimmel bilden. Aber auch ohne Schimmel, zu feuchte Zigarren brennen langsamer, man muss den Abbrand öfters korrigieren und allenfalls sogar neu entzünden. Zudem entfalten zu feuchte Zigarren einen unangenehmen Geschmack.

Trockene Zigarren hingegen brennen schneller ab und werden bei allzu grosser Trockenheit porös und zerbrechen leichter. Zudem werden zu trockene Zigarren im Abbrand heiss und die Aromen werden zerstört. Zigarren-Experten wissen, dass schon ein bis zwei Tage der Ruhe im Humidor einen grossen Unterschied machen können. Ein bis zwei Wochen, Monate oder Jahre können sogar Wunder bewirken. Denn Zigarren verlieren dadurch ihre „Stallgerüche“, Schärfe und oft auch Zugprobleme. Der Tabak kann durch die richtige Lagerung jedoch nicht nur unerwünschte Gerüche verlieren, sondern das Holz eines Humidors kann das Bouquet einer Zigarre sogar positiv beeinflussen.

Humidore – Weinkeller für Zigarren

Am besten erhalten bleibt der Geschmack einer Zigarre bei leicht tropischem Klima, also einer Luftfeuchtigkeit um 70 %. Denn dadurch erreicht die Feuchtigkeit der Zigarre einen optimalen Wert von rund 13 % des Eigengewichts. Für diesen optimalen Feuchtigkeitsgehalt von 12 bis 14 Prozent ist aber nicht nur die Luftfeuchtigkeit, sondern auch die Temperatur verantwortlich. Diese sollte rund 20 Grad Celsius betragen.
Um diese optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, lagern Aficionadas und Aficionados ihre Lieblingsstücke in einem Humidor. Diese “Weinkeller” für Zigarren bestehen meistens aus Holz. Bei Reisehumidoren gibt es aber auch Exemplare aus Aluminium oder Kunststoff. Weil das starke Eigenaroma insbesondere von cubanischen Zigarren den Geschmack anderer Zigarren beeinflussen kann, werden die edlen Stücke im Humidor in getrennten Ablageflächen liegend gelagert oder zumindest durch Trennstäbe separiert. 

Einige Aficionadas und Aficionados bevorzugen das Aufteilen der Zigarren mittels Dividern, also kleinen Holzstücken, die variabel im Humidor angebracht werden können. Sortieren können Sie Ihre Zigarren dann nach Alter, Marke, Serie, Deckblatt, Kräftigkeit oder Herkunftsland. Mit einem Hygrometer wird die Luftfeuchtigkeit ständig überwacht und selbstregulierende Systeme sorgen dann für die optimale Feuchtigkeit sowie Temperatur im Humidor. Die stabile Holztruhe schützt jedoch nicht nur vor klimatischen und physikalischen Einflüssen, sondern natürlich auch vor Schädlingen wie zum Beispiel dem Tabakkäfer.
In der Regel raten Zigarren-Experten dazu, Humidore lieber etwas zu gross als zu klein zu wählen, da auch immer genügend Luftzirkulation im Humidor stattfinden sollte. Letztlich lagert ein Humidor Ihre Zigarren nur so gut, wie Sie ihm Beachtung schenken.

Spanischer Zeder – Das Holz, aus dem echte Humidore „geschnitzt“ sind

Das beste Holz für Humidore ist die sogenannte „Spanische Zeder“, dabei ist dieser Begriff etwas irreführend. Denn das Holz kommt weder aus Spanien, noch stammt es von einer echten Zeder. Die echte Zeder ist ein Nadelgewächs und riecht sehr kräftig, wenn auch nicht unangenehm. Der Duft wäre aber stark genug, um die Aromen einer Zigarre zu übertünchen.

Die „Spanische Zeder“ hingegen stammt von der Cedrela, einem zweikeimblättrigen Laubbaum. Die Pflanze gehört zur Familie der Mahagoni-Gehölze und wächst in Westafrika bzw. Südamerika. Der verbreitete Handelsname ist Cedro, es gibt allerdings je nach Herkunft verschiedene Varianten. Spanische Zeder hat die hervorragende Eigenschaft das Beste aus den Aromen der Zigarren hervorzubringen, ohne die Aromen des Tabaks zu überdecken.

Tipps und Tricks bei der Zigarren-Lagerung

Nach diesen Erklärungen und grundsätzlichen Regeln zum richtigen Lagern von Zigarren präsentieren wir Ihnen hier gerne noch ein paar Tipps und Tricks:

  • Zigarren sollten nicht zusammen mit aromatisierten Zigarren oder gar Pfeifentabak in einem Humidor lagern, da sich der künstlich beigesetzte Geschmack übertragen könnte.
  • Humidi-Paks sind eine einfache Befeuchtungsmethode, die sich für kleine Trips oder maximal 30-tägige Lagerungen weniger Zigarren eignet. Diese sind in verschiedenen Feuchtigkeitsstufen erhältlich und sorgen für ein konstant bleibendes Klima im Humidor.
  • Achten Sie darauf, die Heizung im Raum Ihres Humidors im Winter nicht voll aufzudrehen und die Zigarren im Sommer immer relativ kühl im Schatten zu lagern.
  • Je leerer der Humidor, desto schwieriger ist es, das Klima aufrecht zu erhalten. Wer also regelmässig eine Zigarre geniesst, sollte auch regelmässig Zigarren kaufen und das Klima im Humidor im Auge behalten.
Kein Humidor? Es gibt (Not-)Lösungen

Wenn Sie (noch) keinen Humidor besitzen, dann sollten Sie Ihre Zigarren nach Möglichkeit in einem dunklen Raum lagern. Der Keller ist dazu allerdings nicht geeignet, denn Kellerräume riechen in den meisten Fällen muffig und auch verpackte Zigarren nehmen schnell den Geruch ihrer Umgebung an. Besser geeignet sind Vorratsräume, aber nur, wenn dort keine geruchsintensiven Waren wie zum Beispiel Kräuter, Gewürze oder Reinigungsmittel gelagert werden.

Ganz wichtig bei der Zigarren-Lagerung ohne Humidor: lassen Sie die Zigarren niemals einfach so im Regal liegen, sondern bewahren Sie sie vor äußeren Einflüssen geschützt auf. Lassen Sie am besten die Zigarren in ihrer Verpackung aus Cellophan, aber schneiden Sie die Hülle an einer Seite leicht ein. Das sorgt für eine gute Luftfeuchtigkeit, ohne dass die Zigarren anfangen zu "schwitzen".

Wenn Sie keinen passenden Vorratsraum haben, dann können Sie zur Not Ihre Zigarren auch in eine Schublade aus Holz legen. Um eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zu erzielen, verpacken Sie die Zigarren in eine Plastiktüte und legen diese auf ein feuchtes Küchenhandtuch.

Ausgetrocknete Zigarren retten

Wenn Sie wissen möchten, ob eine Zigarre zu feucht oder trocken ist, dann gibt es einen einfachen Trick: Nehmen Sie die Zigarre zwischen Daumen und Zeigefinger und drücken Sie leicht zu. Wenn die Zigarre leicht nachgibt, ohne zu knistern, ist das ein gutes Zeichen. Das Deckblatt dürfte sich in dem Fall seidig anfühlen und ganz leicht glänzen.

Wenn Sie eine Zigarre doch einmal zu trocken gelagert haben sollten, können Sie versuchen, diese durch eine längere Lagerung im Humidor bei der korrekten Luftfeuchtigkeit wieder in ihren Originalzustand zu versetzen. Dabei sollten Sie darauf achten, auch wirklich nur die vorgeschriebene Luftfeuchtigkeit von rund 70% einzuhalten. Denn zu viel Trockenheit kann man nicht mit mehr Feuchtigkeit ausgleichen.

Es gibt eine weitere einfache Methode, die trockenen Zigarren wiederherzustellen, gerade wenn man keinen Humidor zur Hand hat. Diese erfordert jedoch etwas Geduld und auch Geschick. Stellen Sie dazu die offene Zigarrenkiste mit einem Glas Wasser in einen Beutel aus Polyethylen, d.h. aus thermoplastischem Kunststoff, und verschliessen Sie diesen fast gänzlich. Lassen Sie eine kleine Öffnung für den Luftaustausch. Nun sollten Sie die Zigarren alle paar Tage umschichten und drehen, bis Ihre Tabak-Lieblinge nach ungefähr drei Wochen hoffentlich wieder in einem rauchbaren Zustand sind. Allerdings ist es unvermeidbar, dass Zigarren etwas an Aroma einbüssen und nicht mehr mit richtig gelagerten Zigarren zu vergleichen sind.

Zigarren lagern – Häufige Fehler vermeiden

Folgende zwei hartnäckigen Gerüchte über das Zigarren-Lagern möchten wir hier gerne noch aufklären:

  • Lagerung im Kühlschrank oder der Gefriertruhe: In einem Kühlschrank würden die Zigarren austrocknen und Sie können sie nach einer Weile zwischen zwei Fingern zerbröseln. Noch schlimmer ist die Lagerung in einer Tiefkühltruhe. Denn beim Auftauen werden die Zigarren matschig und eignen sich höchstens noch als Dünger für Blumen.
  • Bei sinkender Temperatur muss die Luftfeuchtigkeit erhöht werden: Die Physik macht diesen Rechenübungen einen Strich durch die Rechnung. Chemische Strukturen des Tabaks führen kombiniert mit den physikalischen Vorgängen beim Entstehen von Wasserdampf dazu, dass ab einem gewissen Prozentsatz Luftfeuchtigkeit kein Wasser mehr vom Tabak aufgenommen wird.

Hingegen gilt für die richtige Lagerung von Zigarren wie bei einem guten Rotwein: Der Geschmack wird mit der Zeit intensiviert.

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