Bevor er zu einer feinen Zigarre oder zu einer Pfeifentabakmischung in Premium-Qualität wird, muss Tabak, wie jede andere Nutzpflanze, von fachkundigen Landwirten angebaut werden.
Die Tabakpflanze wird heute in vielen Teilen der Welt angebaut, wodurch es eine grosse Sortenvielfalt gibt. Folgendes sollten Sie über den sorgsamen Anbauprozess wissen, dem Sie letztendlich Ihre Lieblings-Tabakprodukte verdanken.
Wo wird Tabak angebaut?
Noch wichtiger als der Anbauprozess sind das richtige Klima und der richtige Boden für den Tabakanbau. Die einzelnen Tabaksorten haben zwar unterschiedliche Anforderungen, entscheidend ist jedoch immer, dass die Pflanzen in Regionen angebaut werden, in denen die warme Saison mindestens vier Monate andauert und von leichten bis mässigen, regelmässig auftretenden Regenfällen gekennzeichnet ist. Die in Zigarren verwendeten Tabaksorten werden bevorzugt in gut drainierten, sand- oder kieshaltigen Böden angebaut.
Auch wenn Tabak auf der ganzen Welt angebaut wird, ist die Tabakindustrie Süd- und Mittelamerikas am bekanntesten. Der Nordwesten von Honduras, die Ausläufer der Anden in Ecuador, das Reconcavo-Becken in Brasilien und die Region Vuelta Abajo im Westen Kubas sind für die Produktion einiger der hochwertigsten Tabaksorten weltweit bekannt. Doch auch in anderen Regionen wird Tabak angebaut. In Nordamerika sind sowohl das San-Andrés-Tal in Mexiko als auch die Felder des US-Bundesstaates Connecticut für ihre Tabakproduktion bekannt. Indonesien und die Philippinen, die beide über geeigneten Boden für den Tabakanbau verfügen, sind die Hauptproduzenten in Asien. In Westafrika ist Kamerun für die Produktion von Tabakblättern bekannt, die als Deckblätter verwendet werden. Andere Länder, die Tabak in weniger nennenswerten Mengen produzieren, sind Griechenland, die Türkei, Malawi und Argentinien.
Aussaat, Wachstum und Ernte
Die Zeit, zu der Tabak ausgesät wird, variiert je nach Anbauregion. In tropischen Klimazonen erfolgt die Pflanzung normalerweise im frühen Winter, um den Winterregen zu nutzen. In gemässigten Regionen wird Tabak jedoch im Frühjahr oder Frühsommer angebaut, um ihn vor Frost zu schützen. Tabaksamen werden in der Regel zuerst in spezielle Setzlingsbeete ausgesät und anschliessend zur vollständigen Reifung in Felder umgepflanzt. Setzlinge werden mit Abstand eingepflanzt, damit sie genügend Platz haben, um zu reifen Pflanzen heranwachsen zu können. Die Setzlinge werden häufig auf Hochäcker gepflanzt, da die leichte Erhöhung die Entwässerung fördert und verhindert, dass bei starkem Regen Staunässe an den Pflanzen entsteht.
Während der Reifung wird der Tabak in der Regel mit natürlichem Dünger sowie Kali und Phosphor gedüngt. Wenn die Pflanze anfängt zu blühen, wird sie „geköpft“, was bedeutet, dass die Blüte und manchmal auch einige der oberen Blätter entfernt werden. Diese Technik verhindert, dass die Pflanze ihre Energie in die Blüten steckt und fördert stattdessen die Verteilung von Nährstoffen an die Blätter, um den Ertrag zu maximieren.
Wenn die Blätter ihre Farbe von Grün zu Gelb ändern, sind sie reif für die Ernte. Die Tabakblätter am unteren Teil der Pflanze reifen zuerst; die oberen Blätter folgen nach und nach im Laufe der Wachstumsperiode. Daher werden die meisten Tabakarten in mehreren Durchgängen geerntet, um sicherzustellen, dass jedes Blatt zur richtigen Zeit gepflückt wird. Einige Tabaksorten sind jedoch von dieser Regel ausgenommen. Der Burley-Tabak wird beispielsweise in einem Durchgang geerntet, wenn alle Blätter reif sind.
Nach der Ernte können die Blätter auf viele verschiedene Arten verarbeitet werden, um ihnen ihre endgültigen Raucheigenschaften zu verleihen. Trocknungsprozesse variieren je nach Region und Art des Tabaks, doch sie alle erfordern ein reifes Tabakblatt, was durch Monate landwirtschaftlicher Arbeit ermöglicht wird. Wenn Sie also das nächste Mal Ihre Lieblingszigarre von VILLIGER anzünden, denken Sie an die fachmännische und sorgfältige Arbeit der Landwirte, die aus einfachem Saatgut einen feinen Rauchtabak gemacht haben.