Die Herstellung von Zigarren ist eine Kunst für sich – ein Handwerk, das jahrelange Erfahrung und Hingabe erfordert. Um diesen faszinierenden Prozess hautnah zu erleben, reisten Mitarbeitende von VILLIGER aus Deutschland und der Schweiz für 10 Tage in die Dominikanische Republik. Die Weiterbildungsreise führte sie durch alle Stationen der Tabakverarbeitung und vermittelte einen tiefen Einblick in die Tradition und Perfektion der Zigarrenherstellung. Diese Reise war mehr als eine Fortbildung – es war eine Reise in die Seele der Zigarrenherstellung, die die Teilnehmenden mit neuen Erkenntnissen und einer noch grösseren Leidenschaft für Zigarren zurückkehren liess.
Einblick in die Welt des Tabaks
Nach der Anreise und einem freien Sonntag, um sich vom Jetlag zu erholen, begann das Training am Montag mit einem Besuch bei ABAM Cigars. Hier lernten die Teilnehmenden die verschiedenen Tabaksorten kennen: Ligero für Stärke, Seco für Geschmack und Viso aus Nicaragua für leichtere Zigarren. Sie erfuhren, dass Deckblätter mit 25 Prozent Feuchtigkeit gelagert werden, während Einlage- und Umblatttabake mit 15 bis 18 Prozent auskommen. Nach der Theorie folgte die Praxis: Alle durften, mit dem Wissen, das sie sich am Morgen angeeignet haben, ihre eigene Zigarre zusammenstellen und rollen. Dabei sind sehr spannende Kompositionen entstanden. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Deckblattbearbeitung und Kistenherstellung. Dieser erste Tag legte den Grundstein für das Verständnis der komplexen Welt des Tabaks und der Zigarrenherstellung.

Der Dienstag drehte sich um das Thema Blending. Dabei werden die Tabake nach Farbe, Beschaffenheit und Grösse vorsortiert – zu viele weisse Flecken deuten zum Beispiel auf eine zu bittere Note hin. Weisse Flecken bekommen die Blätter übrigens, wenn bei der Ernte des Tabaks noch Tautropfen auf den Blättern sind. Nach der Vorsortierung trocknen die Blätter auf speziellen Gestellen weiter. Ein besonderes Highlight war das selbstständige Rollen einer DOMINICO-Zigarre (nur in Deutschland und der Schweiz erhältlich), die anschliessend vom Experten analysiert wurde. Dies förderte das Verständnis der Teilnehmenden für die Brenneigenschaften der verschiedenen Tabake. An diesem Tag wurde deutlich, wie wichtig die richtige Mischung und Trocknung der Tabake für das Endergebnis – eine perfekte Zigarre – ist. Jeder Schritt in diesem Prozess erfordert Präzision und Erfahrung.
Die hohe Kunst des Zigarrenrollens
Am Mittwoch besuchten die Teilnehmenden die «Galera», den Arbeitsbereich der Torcedoras und Torcedores. Sie beobachteten die Präzision und Geschicklichkeit der Profis und durften sich selbst an dieser anspruchsvollen Arbeit versuchen – mit mehr oder weniger gelungenen Ergebnissen. Anschliessend gab es eine Einführung in die Qualitätskontrolle. Den Abschluss bildete eine Zigarrenverkostung der Marken DOMINICO und VILLIGER 1492, um die geschmacklichen Unterschiede zu verdeutlichen. Diese Verkostung rundete das Erlebnis ab.

Ein besonderer Tag war der Donnerstag: Gemeinsam mit Siegfrid Maruschke, dem Inhaber der José Méndez & Co., S.R.L., besuchten die Teilnehmer dessen Tabakfelder, die eingebettet im weltberühmten Cibao-Tal bei Santiago de los Caballeros liegen. Anders als bei vielen anderen Produzenten werden die Pflanzen-Setzlinge direkt auf das Feld gesetzt und nicht erst im Gewächshaus aufgezogen, bis sie gross genug sind – denn er sagt «Nur die, die draussen überleben, werden gute Pflanzen». Danach ging es in den Trocknungsschuppen welcher direkt auf dem Tabakfeld steht. Hier werden aus den grünen Tabakblättern innert 30 Tagen die charakteristischen braunen Blätter. Anschliessend werden sie in die Fabrikation von Méndez gebracht, wo die erste Fermentation, die Sortierung und das Entrippen stattfinden. Nach der zweiten Fermentation werden die Blätter in 60-kg-Jutesäcken ein Jahr lang gelagert, bevor sie weiterverarbeitet werden. Der Tag zeigte den gesamten Prozess von der Ernte bis zur Fermentation und machte deutlich, wie viel Sorgfalt und Geduld notwendig sind, um eine Zigarre herzustellen.

Finale Veredelung und Abschluss
Am Freitag standen die letzten Arbeitsschritte auf dem Programm: das Beringen und Cellophanieren der Zigarren. Was einfach aussah, entpuppte sich als Herausforderung. Dieser letzte Tag war der krönende Abschluss einer Reise voller Wissen und Leidenschaft, die bei einem gemeinsamen Abendessen ausklang. Nach einer intensiven Woche können die Teilnehmenden mit Stolz behaupten, Zigarren anhand des Zigarrenfusses – dem Ende der Zigarre, das angezündet wird – beurteilen zu können.
Diese Exkursion war mehr als eine Fortbildung – es war eine Reise in die Seele der Zigarrenherstellung. Von der Tabakernte bis zur fertigen Zigarre erlebten die Teilnehmenden jeden Schritt mit eigenen Augen und Händen. Mit einem noch tieferen Verständnis für die Kunst der Zigarrenherstellung, neuem Wissen und Wertschätzung für die Arbeit der Torcedoras und Torcedores kehrten die Teilnehmenden nach Hause zurück – bereit, ihr Wissen mit anderen zu teilen und die Leidenschaft weiterzugeben. Ein guter Grund für unser Unternehmen, solche Reisen für weitere Mitarbeitende zu ermöglichen.
Ein herzliches Dankeschön geht an das gesamte Team von ABAM S.A. und Siegfried Maruschke der José Méndez & Co., S.R.L. welche es den Teilnehmenden ermöglicht hat, so viel mehr über das zu lernen, was wir alle lieben – die Zigarre!
